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“Ich möchte meinen Schüler:innen die Schönheit der Welt vermitteln.”

Max (27)
Freie Waldorfschule, Leipzig

Max ist Klassenlehrer und unterrichtet die Fächer Sport und Gartenbau. All seine Leidenschaften in einen Beruf einzubringen – das geht nur an der Waldorfschule, findet der begeisterte Gärtner und Akrobat.

Frühe Praktika und ein ehrliches Interesse an Kindern überzeugten ihn

Nach seinem Abitur stand für Max fest, dass er Lehramt studieren möchte. Während seiner Recherche zum staatlichen Lehramtsstudium fiel ihm schnell auf, dass die meisten Studiengänge Praktika erst ab dem dritten Semester anbieten. Für ihn war es jedoch wichtig, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln und so den Beruf der Lehrkraft richtig kennenzulernen.

Auf die Empfehlung seiner Partnerin, die selbst Waldorflehrerin ist, begann er sich mit der Waldorfpädagogik auseinanderzusetzen. Dabei überzeugte ihn der Blick auf die Einzigartigkeit jedes Menschen, weshalb er sich an der Freien Hochschule Stuttgart bewarb. Schon im ersten Vorstellungsgespräch stellte Max fest: Hier fühle ich mich gesehen und werde gefördert. Ihn sprachen der Ausblick auf die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten des Unterrichts sowie der Fokus auf die Kinder und Jugendlichen mit all ihren Interessen und Entwicklungsschritten an.

Nach diesem Kennenlernen entschied sich Max für ein fünfjähriges Vollzeitstudium zum Klassen- und Sportlehrer. Seine Vorurteile und Kritik an der Pädagogik besprechen zu können, war für Max bei der Auseinandersetzung mit den Waldorfschulen sehr wichtig. In Seminaren diskutierte er mit Kommiliton:innen und Dozent:innen seine Fragen, die als bereichernd empfunden und in das Seminar eingebunden wurden.

Im Nachhinein beschreibt der Klassen- und Sportlehrer sein Bachelor- und Master-Studium als »unglaublich intensives und bildendes Ereignis« in seinem Leben.

“Waldorfunterricht bedeutet für mich, die Welt in den Klassenraum zu bringen”

Max begeistern die Pflanzen- und Tierwelt, die Geografie sowie die vielfältigen Menschen und Kulturen auf unserer Welt. Als Lehrer nimmt er all diese Themen in seinen Klassenraum mit und macht sie für seine Schüler:innen erlebbar. So möchte er seine Schüler:innen für die Welt begeistern und ihnen die Schönheit der Welt mit all ihren Wundern vermitteln.

Seine Interessen und Fähigkeiten in die Schule einbringen zu können, empfindet Max als Besonderheit der Waldorfschulen. Er schätzt es, seinen Unterricht mit Kunst, Bewegung und Musik zu verknüpfen und so den Unterrichtsstoff, der an den Entwicklungsstufen der Kinder orientiert ist, gestalten zu können.

Auch als Lehrer lernt Max immer dazu

In seinem Studium erfuhr Max, wie wichtig es ist, ein lernender Mensch zu bleiben. Als Klassenlehrer unterrichtet er eine Vielzahl an Fächern wie z.B. Deutsch, Mathe, Natur- und Erdkunde. Dafür arbeitet er sich immer wieder aufs Neue in verschiedene Themen ein. Max interpretiert die Waldorfschule als einen Ort, der permanent in Entwicklung ist, mitgestaltet, verändert und erweitert werden darf.

Den Unterricht als Komposition begreifen

Für Max gleicht eine Unterrichtsstunde einer Komposition. Es gibt schnelle und langsame Phasen, Höhen und Tiefen. Was die Kinder gerade brauchen, integriert der Klassenlehrer in seinen Unterricht. So dehnt er z.B. die Arbeitsphasen aus, wenn er merkt, dass seine Schüler:innen konzentriert sind. Kommt hingegen eine gewisse Unruhe auf, arbeitet er rhythmisch und kreativ. Dass sich der Unterricht nach den Bedürfnissen der Kinder richtet, empfindet Max als sehr wertvoll.

“Jede Stunde zählt bedeutet für mich nach Sinn zu suchen. Wie kann ich die Erlebnisse der Kinder mit sinnvollen Erfahrungen füllen?”

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“Ich bekomme 
jeden Tag unheimlich viel von den Schüler:innen zurück.”

Ivana (55)
Freie Waldorfschule, Aachen

Ivana unterrichtet als Fachlehrerin Mathe und Chemie. Ihre Begeisterung für Naturwissenschaften kann die ehemalige Biochemikerin nun im Unterricht weitergeben.

Ein Vertretungsunterricht überzeugte Ivana vom Beruf

Bevor Ivana als Seiteneinsteigerin an die Waldorfschule kam, arbeitete sie am Fraunhofer Institut in der angewandten Forschung. Ihre zwei Kinder, die einen Waldorfkindergarten und eine Waldorfschule besuchten, stellten für die Naturwissenschaftlerin erste Berührungspunkte mit der Pädagogik dar.

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung ermutigte sie ihr Umfeld, an der Waldorfschule zu lehren. Sie bekam die Möglichkeit, als Vertretungslehrerin eine Geometrieepoche in einer sechsten Klasse zu unterrichten. Die Wertschätzung ihrer Schüler:innen und Kolleg:innen sowie das Weitergeben ihres Wissen empfand Ivana als so bereichernd, dass sie wusste: Ich möchte Waldorflehrerin werden.

Um ein tieferes Verständnis für die Waldorfpädagogik zu bekommen, nahm Ivana an einer Fortbildung als Oberstufenlehrerin am Lehrerseminar für Waldorfpädagogik in Kassel teil. Dort lernte sie neben fachdidaktischen Kompetenzen auch viele Menschen kennen und schätzen, die wie sie als Seiteneinsteiger:innen ihren Weg in die Waldorfschule gefunden haben.

“Wie Naturwissenschaften hier unterrichtet werden, finde ich enorm spannend.”

Naturwissenschaften sowie die Begegnung mit Innovation und naturwissenschaftlichen Phänomenen im Alltag sind ein Thema, das Ivana zutiefst bewegt. In ihrem Unterricht kann sie ihre Begeisterung teilen und die Beobachtungsfähigkeit ihrer Schüler:innen fördern.

»Was ist gerade in unserem Experiment passiert? Was habt ihr beobachtet?«, lädt die Chemielehrerin die Kinder und Jugendlichen während eines Experiments ein, kritisch zu überlegen und zu hinterfragen. So knüpft sie an die waldorfpädagogische Herangehensweise an, die Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit zu stärken sowie naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten und Modelle zu entdecken.

Die Schüler:innen für ihre Zukunft befähigen

Als Waldorflehrerin gibt Ivana den Kindern und Jugendlichen jede Stunde neue Impulse an die Hand. Ihr Ziel: Die Schüler:innen sollen nach der Schulzeit in die Welt hinaustreten und dort aus eigener Kraft etwas bewegen können.

Kolleg:innen als Mentor:innen für den Berufseinstieg

Als Seiteneinsteigerin wurde Ivana von zwei Kolleg:innen – ihren Mentor:innen – fachlich und pädagogisch begleitet. Diese umfassende Unterstützung erleichterte ihr den Einstieg in ihren neuen Beruf.

So besuchte Ivana die Chemieepochen eines Kollegen, der später auch an ihrem Unterricht teilnahm und ihr dort wertvolle Tipps gab. Eine Klassenlehrerin gab ihr weitere Einblicke in die Waldorfpädagogik und half ihr bei Herausforderungen mit einzelnen Schüler:innen.

“Jede Stunde zählt bedeutet für mich, dass ich meine Schüler:innen inspiriere und ihnen Impulse für ihre Zukunft gebe.”